Der Preisträger ist ein beeindruckender Kontrabassist. Er arbeitet mit der Formation Fosterchild, zu der ein Dutzend Musiker gehören – das ist fast Orchestergrösse. Er komponiert für diese Gruppe und ist oft deren Bandleader. In der Formation Marek Johnson übernimmt einer der beiden Schlagzeuger den Bass, während David Helm Gitarre spielt. Eine ganz andere Herangehensweise an den Komponisten Helm verlangt die Formation Aries, bei der ein Jazz-Trio sich mit einem Gambentrio, also einem Alt-Musik-Ensemble, vereint. Wie breit David Helms Klangskala angelegt ist, zeigt seine Mitarbeit im ZOOM-Trio, in dem elektronische Klänge eine große Rolle spielen. David verfügt natürlich über die gruppendienlichen Fähigkeiten des Bassisten, er ist es aber auch, der oft als sogenannter Sideman den Gruppensound bestimmt. Die Jury lobte das Universelle, die enorme Variabilität und den ausgeprägten Sinn für Klang und Nuancen.
Es sind die überragende Qualität und die erstaunliche Weite der eingereichten Arbeitsproben, welche die Jury zu der Entscheidung geführt haben. Tamara Lukasheva komponiert, arrangiert und singt. Sie arbeitet mit Bigbands und kleineren Formationen, sie tritt Solo als Sängerin auf, wobei sie sich am Klavier begleitet. Dabei fasziniert ihre Stimme durch ein breites Repertoire, das klassischen Jazz-Gesang beinhaltet, aber auch Geräusche, Klänge und dadaistische Einlagen.
Der Schlagzeuger Dominik Mahnig überzeugt die Jury durch seine „Vielseitigkeit, die nie amorph daher kommt; seine enorme Klangfantasie und seine Fähigkeit, Überraschungen zu produzieren“ (Hans Jürgen Linke). Die Jury betont das herausragende Talent des Schlagzeugers, der nicht zuletzt durch seine nie versiegende Ideenfülle und überragenden handwerklichen Fähigkeiten unter allen Bewerbern herausragt.
Lucas Leidinger, der nicht nur Pianist, sondern auch Komponist und Bandleader ist, erhielt von der Horst- und Gretl-Will-Stiftung das Jazzstipendium 2016. Die Jury hob hervor, dass der »gesuchte, stilistisch vielfältig beschäftigte, stets bemerkenswerte Sideman« sich zu einem »prägenden Bandleader und Komponisten« entwickelt hat. Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und Kuratoriumsvorsitzender Prof. Schütz gratulierten dem Preisträger, der sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt Köln eingetragen hat.
Der Saxofonist Leonhard Huhn erhielt im Rahmen eines Konzert im Kölner Stadtgarten am 09. September 2015 den Jazzpreis der Stadt Köln, der mit einem Stipendium in Höhe von 10.000,– Eur. der Horst und Gretl Will-Stiftung verbunden ist.
Im Auftrag der Stiftung hat der AKD-Student Gamayan Ananthaganeshan zwei weitere filmische Porträts von Stipendiatinnen erstellt.
Die Horst & Gretl Will-Stiftung ist eine 1996 gegründete gemeinnützige Stiftung. Stifter sind der Kölner Unternehmer Horst Will und seine Frau, Gretl Will.
Der Stiftungszweck besteht in der Förderung von Studenten der Fachrichtungen Musik, Gesang und Dirigat. Ferner unterstützt die Stiftung Sozialprojekte der katholischen und evangelischen Kirche sowie der Diakonie Sozialstation in Rösrath bei Köln.