Der von unserer Stiftung finanzierte Kölner Jazzpreis 2024, dotiert mit 12.000,– Eur., ging an den Schlagzeuger Leif Berger.
Am 03.09.24 hat im Stadtgarten ein Konzert stattgefunden, in dessen Anschluss Mitglieder von Vorstand und Kuratorium der Stiftung erneut dem Preisträger gratulieren konnten.
Unsere hochkarätige Jury schreibt über Leif Berger: »In stilistischer Hinsicht erreicht seine Arbeit eine vielfarbige Weiträumigkeit zwischen elektronischer Musik, avancierter Popmusik und Modern Jazz bis hin zu experimenteller Musik, die ihresgleichen sucht. Als Schlagwerker bleibt er, bei aller idiomatischen Anpassungsfähigkeit, markant und kann der Musik eines jeden Ensembles, in dem er mitarbeitet, immer etwas Eigenes mitgeben. Jenseits dieser reichen Fähigkeiten hat Leif Berger ein mittlerweile beeindruckend ausgereiftes Profil als Komponist entwickelt. Seine Klangfantasie und seine kompositorischen Kompetenzen haben ihn in eine enge Verwandtschaft mit Segmenten der zeitgenössischen E-Musik gebracht.«
Unser Foto zeigt den Preisträger Leif Berger flankiert von Alexandra Hewing und Dr. Wolfgang Will, sodann links Prof. Dr. Dieter Schütz und rechts Dr. Christoph Niemeyer.
Im Kölner Rathaus überreichte Dr. Wolfgang Will dem Preisträger Fabian Dudek die Urkunde. Rechts im Bild die Oberbürgermeisterin Reker und Prof. Schütz.
Am 15. August fand sodann im Kölner Stadtgarten das Preisträgerkonzert statt.
Das Foto zeigt Prof. Schütz mit den Preisträgern Felix Hauptmann (2022) und Fabian Dudek (2023).
Die Begründung der Fachjury lautete dazu: Fabian Dudek ist ein Musiker, der keine großen Anläufe braucht. Er weiß sehr genau, was er will, und er verfolgt seine Klangvorstellungen, seine kompositorischen und instrumentalen Strategien ohne Umwege. Die Musik seiner Bands kommt ohne Einleitungen oder Überleitungen daher, man hat vom ersten Augenblick an den zutreffenden Eindruck, dass in diesem improvisatorischen Kontext jede*r weiß, was sie*er will und was zu tun ist. Dudeks Musik fällt gern mit der Tür ins Haus, und nicht selten vermittelt sie ein Gefühl von Dringlichkeit. Die Fülle der Ideen, die sich dabei Gehör verschaffen, ist enorm. Dennoch herrscht eine Präzision, die sich nicht bloß an der Vielfalt und Vielschichtigkeit der Klanggestalten erfreut, sondern mit einer intensiven Klarheit aussortiert, was Zierrat oder Umweg wäre und darum nicht nötig ist. Diese überzeugende bestechende Mischung aus Ideenfülle und Klarheit der Absichten und Richtungen, aus instrumentaler Virtuosität und mehrbödig-eigensinniger Klanggestaltung legt es für die Jury nahe, das Horst und Gretl Will-Stipendium an Fabian Dudek zu geben.
Am 25.10.2022 ist Horst Will, der Stiftungsgründer, gestorben. Die Mitglieder der Horst und Gretl Will-Stiftung betrauern den Tod des Stiftungsgründers und werden sein Erbe in seinem Sinne pflegen und seine Arbeit fortsetzen.
Am 12. August 2022 hat die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, im Rahmen einer Feierstunde in der Piazetta des Rathauses dem Pianisten und Komponisten Felix Hauptmann den Kölner Jazzpreis, der mit einem Stipendium der Horst und Gretl Will-Stiftung versehen ist, verliehen.
Die Begründung der Jury lautete:
»Als einer der gegenwärtigen Wiederentdecker des analogen Synthesizers arbeitet Felix Hauptmann an Erweiterungen des Klangspektrums improvisierter Musik. Als Pianist ist er ein hellhöriger Sideman, als Solist und Komponist arbeitet er nachdrücklich und kreativ an der Findung und Erfindung eigener Wege. Seine kompositorische Handschrift ist geprägt von einer erstaunlichen Vertrautheit mit Kompositionsweisen zeitgenössische E-Musik, wobei er hier nicht als Nachahmer und Beeinflusster erscheint, sondern eigenständige, lebendige Zugänge zu aktuellen Kompositionsweisen erkennen lässt. Nicht zuletzt seine organisatorische Arbeit in der Kölner Szene macht ihn zu einer wichtigen Persönlichkeit in der regionalen Musikerszene.«
Felix Hauptmanns Konzert im Stadtgarten fand sodann am 16. August 2022 im Kölner Stadtgarten statt.
Luise Volkmann wurde am 01.07.2021 von der Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Rahmen einer Festveranstaltung im Museum für Angewandte Kunst das Horst und Gretl Will-Stipendium 2021 für Jazz und Improvisierte Musik überreicht.
In der gesellschaftlichen Wirklichkeit der Musik gibt es Unterschiede zwischen dem Ersinnen von Klängen, dem Niederschreiben von Noten, dem Erforschen und Erlernen von Instrument und Spieltechnik und dem Vortrag vor Publikum. Der Juror und Laudator Hans-Jürgen Linke hat in seiner Laudatio auf Luise Volkmann noch auf mehr Unterschiede hingewiesen, nämlich auf Marktsegmente, Traditionen, Spielweisen.
Luise Volkmann hat sich entschieden gegen eine »Auffassung von Musik, die solche Aufteilungen und Segmentierungen als prästabilisierte Harmonie voraussetzt. Grenzziehungen,Trennungen sind für sie keine sinnvollen Arbeitsweisen. Sie schätzt weder Genre-Grenzen noch gar hierarchische Abstufungen, etwa zwischen E- und U-Musik. Und ob sie sich nun eher als Saxofonistin oder Komponistin sieht, ist oft einfach eine Frage der Arbeitsphase, in der sie sich gerade befindet.« (H.-J. Linke)
Es geht ihr, das honorierte die Jury, »um Klangwelten des Zeitgenössischen«. Ihre Musik ist immer auch definiert über den »Bezug zu einem bestimmten sozialen Gebilde, das Publikum sein kann oder Szene oder Gemeinde oder Gefolgschaft«.
Mehr Informationen und einen Link zu einem YouTube-Film findet man auf der Website der Stadt Köln:
https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/kulturfoerderung/horst-gretl-will-stipendium-fuer-jazzimprovisierte-musik-2021
Am 22.08.2020 wurde Theresia Philipp im Kölner Rathaus mit dem Kölner Jazzpreis der Horst und Gretl Will-Stiftung ausgezeichnet. Die Urkunde übergab die Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Die Jury kennt Theresia Philipp als eigenständige und virtuose Saxophonistin und Klarinettistin, die in zunehmendem Maße als Musikerin in verschiedenen Formationen und als Bandleaderin von sich reden macht. Ihr künstlerisches Profil und ihr sich ständig ausweitender Wirkungskreis haben zum Zeitpunkt ihrer aktuellen Bewerbung ein beeindruckendes Niveau erreicht. Die Jury überzeugte vor allem das Projekt »Pollon With Strings«, in dem Theresia Philipp ihr eingespieltes Trio Pollon mit einem Streichertrio konfrontiert, erweitert, bereichert und für das sie originelle Kompositionen schreibt.
Theresia Philipp bewegt sich kompositorisch souverän in verschiedenen Epochen und Stilformen; ihr aktuelles Projekt verbindet orthodoxe Kirchenmusik mit westeuropäischer Alter Musik und zeitgenössischer improvisierter und komponierter Neuer Musik, ohne dass diese vier Welten sich dabei im Wege stehen.
Die Horst & Gretl Will-Stiftung ist eine 1996 gegründete gemeinnützige Stiftung. Stifter sind der Kölner Unternehmer Horst Will und seine Frau, Gretl Will.
Der Stiftungszweck besteht in der Förderung von Studenten der Fachrichtungen Musik, Gesang und Dirigat. Ferner unterstützt die Stiftung Sozialprojekte der katholischen und evangelischen Kirche sowie der Diakonie Sozialstation in Rösrath bei Köln.